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Donnerstag, 21. Dezember 2017

Unsere Milch und die Silage


Da hatte ich nun gestern, auf Fratzelsbuch, eine wilde Diskussion entfacht.
Zugegeben, ich kenne nichts von der Materie, bin also ein völliger Laie, aber überrascht hat mich, die Wildheit und Aggressivität meiner Kontrahenten.
Diese wollten mich gleich steinigen.
Und genau DAS hat mich mißtrauisch gemacht. 
Es ging um die Steigerung der Milchproduktion durch den Einsatz von „verbessertem Mais“ bei der Herstellung der Silage.
Meines Wissens besteht eine reine Silage besteht aus Heu.
Mais gehört aber eindeutig zum Kraftfutter und hat nur Profitgedanken als Hintergrund.
Verblüfft war ich auch, das viele Menschen das Wort Silage und deren Verwendung überhaupt nicht kennen.

Silage ist das  Grünzeug, was der Bauer unter einer Wetterplane, abgedeckt mit alten Autoreifen, lagert, bis es verfault ist, um es dann zu verfuttern.
Das ganze ist im Grunde eine komplizierte Angelegenheit, nach meinem Wissensstand aber, so eine Nebensache der Bauern. 

Da wird argumentiert, das den Kühen das gut tut, sie es gern fressen und, vor allem, MEHR Milchleistung bringt.
Das kommt mir so vor, als ob man mir sagen würde, der in Folie verpackte Dreck bei den Discountern, wäre gesund und schmackhaft für uns Menschen. 

Für mich gehört eine Kuh auf die Weide.
Wenn ich hier in Bayern, im Umkreis von 50 Kilometern, nicht eine einzige Kuh im Sommer sehe, kann etwas nicht stimmen.
Dagegen, in Schleswig-Holstein, sehe ich ganze Herden.
Es scheint auch was mit der Bequemlichkeit der heutigen Landwirte zu tun zu haben.
Im Winter? 
Da gab es immer schon Futter aus dem Silo. Kein Mais als Kraftfutter. Nur, diese Silage wurde zugefüttert. 
Das andere war dann Heu.

Warum nun meine Antipathie gegen diese Silage?
Erst einmal, wird Genmanipulierter Mais verwendet.
Dazu kommt alles was grün ist, mit unter die Plane.
Auch Giftpflanzen
Nachgewiesener Massen entstehen beim Fäulnisprozess zusätzliche Gifte. 
Ist der Bauer nicht aufmerksam verfüttert er auch schon mal verschimmeltes Futter.
All dieses erzeugt bei vielen Menschen Krankheiten.
Eine grosse Zahl kann heute  keine Milch und Käse mehr vertragen.

Schon mal überlegt?
Früher holten wir am Tag 3-4 Liter Milch. 
Diese wurde roh getrunken.
Was übrig blieb, wurde sauer, kam in ein Sanitastuch und wurde am Kran zum austropfen aufgehängt.
Wunderbarer Quark war das Ergebnis.
Versuchen Sie das heute mal.
Diese weisse Flüssigkeit wird NIE mehr sauer.
Die hält ein paar Tage und verschimmelt dann.
Es gibt sogar dieses weisse Zeug, was sich im Plastik verpackt, Monate lang hält.
Es schmeckt nach nichts.
Es ist wertlos.
Und es ekelt mich vor dieser Kunstbrühe im Plastikcontainer.

Nun, es gibt aber auch andere Bauern.
Diese garantieren, das sie nur Silagefreie Milch produzieren
Molkereien verarbeiten die und daraus entsteht auch Käse.
Nicht nur das er besser schmeckt, nicht viel teurer ist, nein er ist auch noch gesünder.
Donnerwetter : Sieh mal an. 
Es geht doch !

Warum das nun alles?
Und weshalb fühlten sich einzelne Bauern von mir auf den Schlips getreten?
Weil es in meinen Augen nämlich an ihrer Interesselosigkeit mangelt mal etwas zu überdenken, zu ändern ohne gleich nach Subventionen zu schreien.

Bringt doch eine vernünftige, gesunde Milch auf den Markt.
Dann habt  ihr Absatz.
Der Verbraucher bezahlt gern etwas mehr.

Und genau so ist es mit den anderen landwirtschaftlichen Produkten.
Ein normales Huhn wiegt 3-5 Kilogramm.
Eine Suppe davon hat Fettaugen.
Was kaufe ich heute?
Ein eingefrorenes Huhn, irgendwo in der Welt aus einem Käfig, noch das blutige Schlachtwasser im Eis, mit einem Gewicht von 1 Kilo. 
Ein normales Huhn wird ca. 6-7 Jahre alt und läuft in der Gegend rum.
Die uns angebotenen sind noch kein halbes Jahr  alt und haben nie Erde unter den Füssen gehabt. 
Ein Biafrahuhn nenne ich es.
Im Topf muss man Öl rein machen, das das Wasser nicht anbrennt.
Geschmack und Fleisch gleich Null.

Manchmal denke ich, diese heutige Generation weiss überhaupt nicht mehr wie normales Essen schmeckt.
Denn sonst würden sie auch diese gefrorenen Pappscheiben, Pizza genannt, nicht bald täglich essen.
Nebenbei bemerkt, auch ich esse Pizza gerne.
Nur haben diese Supermarkterzeugnisse mit einer echten Italienischen Pizza nichts, aber auch nichts, gemeinsam.
Da liegen Welten zwischen.

Ich denke aber auch, es liegt nicht nur an den Produzenten oder Vertreibern, sondern auch an den Verbrauchern, also an uns.
Täglich staune ich über die Unwissenheit und Interesselosigkeit der Frauen beim Kauf und beim Zubereiten der täglichen Nahrung.

Nachfrage regelt das Angebot.
Und hier habe ich meine Zweifel wenn ich so um mich rum schaue ob die sich mal ändert.
Ergo:
ICH suche weiter nach guten Lebensmitteln und IHR anderen stopft das in euch rein was ihr eben nicht besser kennt.

Eigentlich schade, denn, wie gesagt:
Essen ist das zweitschönste auf der Welt.



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