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Sonntag, 17. September 2017

Pellworm, Alte Kirche


Nun, immer noch auf Pellworm. 
Die Versorgung ist dank der zwei Supermärkte sehr gut abgesichert.
Aber ab und zu gehen wir aber auch mal essen.
Es bieten sich hier einige Restaurants an, wobei in meiner Nachbarschaft nur drei sind.
Eines davon ist die "Alte Kirche"
Von mir oft besucht und darum auch bekannt.
Gleich vorne weg, würde es nicht meinen Vorstellungen entsprechen, wäre ich nicht mehr hier her gegangen.
Immerhin befindet sich das Restaurant im Umbruch.
Die Tochter hat sich nun also doch durchgesetzt und es wird ein Wellneshotel draus.
Die Bauarbeiten haben begonnen.
Das Ende der grünen Insel ist eingeläutet.
Schade, nicht zu ändern, aber mich auch nicht mehr betreffend.
Die Sucht nach dem Mammon hat hier überall gesiegt.

Doch zurück zur Jetztzeit.
Im Moment, bis auf den neuen Service, alles beim alten.
Dieser besteht nun aus zwei jungen, sehr freundlichen Damen.
Die Spielecke, die Hundefreundlichkeit und auch die Barrierefreiheit besteht immer noch, genau wie das leer stehende Salatbuffet in der Mitte des Raumes.

Die Tische haben immer noch keine Mühlen und das Salz und der Staub im anderen Glas laden nicht zur Benutzung ein.

Es werden Papiersets gelegt. 
Sehr hochwertig im Aussehen und geschmackvoll.

Nun zur Bestellung.
Für mich ein Flens. 0,4l zu 3,60€
Für mein Muckelchen einen trockenen Weisswein 
(Grauer Burgunder) zu 4,70€

Dann für mein Gegenüber:
Kabeljaufilet mit Dijon- Senfsauce zu 14,60€

Für mich:
Fischvaration mit Spinat zu 14,90€
Dazu für beide eine Schüssel Bratkartoffeln.

Das letztere wie immer im Norden gut. 
Es muss an der Kartoffelsorte liegen

Mein Muckelchen war zufrieden.
Auch die Sauce fand sie gut, wenngleich ich eine 
Dijon-Senfsauce, vom Aussehen her anders kenne.
Egal, der Geschmack stimmte
Also, geschmacklich und in der Menge zufrieden.
Was will man mehr?

Bei mir lag nun je ein Stück Lachs, Kabeljau und Seelachs auf dem Teller.
Dazu auch Spinat in einer durchaus genügenden Menge.
Wir beide waren zufrieden.

In der freien Zeit betrachteten wir die Speisenkarte.
Die Bemerkung: Lamm ist ausverkauft irritierte uns etwas. Denn beim Blick aus dem Fenster sieht man hunderte Exemplare dort rumlaufen.

Aber die Speisenkarte weisst genügend andere Gerichte auf.
Z.B. Graugans.
Sollte man mal probieren. Steht bei mir wieder auf der Wunschliste.

Zum Abschluss noch Linienaquavit zu 2,50€

Es war ein guter Abend.
Auch das Essen.
Wir kommen wieder.



Dienstag, 12. September 2017

Pellworm, Unter den Linden


Pellworm.
Das grüne Glück in der Nordsee.
Ich war und bin gern hier.
Nur, man muss einen Draht dafür haben und so etwas lieben.
Auch in der Gastronomie.
Hier gibt es, Gott sei Dank, keinen Schickimicki, 
keinen 0,1 Liter Champagner, 
die Frauen haben begriffen, das auch die Haare  Urlaub haben wollen und lassen sie frei fliegen.
Niemand sieht beim Essen darauf ob die Frisur stimmt.
Eben, alles Natur pur.
Und so auch beim Essen.

Gestern, am 2. Tag unseres diesjährigen Urlaubs, waren wir 
"Unter den Linden" zum Abendessen.
Altbekannt, wenigstens für mich.
Trotzdem heisst das nicht, das es irgendwelchen Einfluss auf mich oder auf den Wirt  hat.

Das Restaurant liegt in "Tilly"
In einer leicht gekrümmten Strasse.
Für mich einer schönsten Strassen die ich kenne.
Alle alten Häuser in Reihe, viele Bäume, die eigentliche Strasse für die Autos etwa  2 meter tiefer. ( so denn mal eines kommt!)
Romantisch.
Das Restaurant hat gegenüber einen grossen Parkplatz.
Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer können aber auch, über zwei Rampen, den Teil der Strasse befahren auf dem die Häuser stehen..
Gleichzeitig natürlich auch dort parken.
Also alles ebenerdig.
Man kommt in einen Eingangsraum mit Garderobe.
Links die Toilettenanlagen, rechts der Eingang in die Gaststube.
Weiter geradeaus in den sehr geräumigen Speisesaal.
Viel Platz auch für Rollstuhlfahrer.
Hell und lichtdurchflutet.
Die Tische teilweise eingedeckt.
Vorn im Gastraum urgemütlich, nur leider immer reserviert.
Hier stehen nur drei Tische und die Theke.
Ein Tresen so wie man es von früher her kennt.
Ein Tisch mit Eckbank.
Dann ein freistehender Tisch.
Dann ein Tisch mit einem Sofa!!!
Saugemütlich, nur wie gesagt, meist reserviert.

Den Service meistert der Wirt selber.
Neuerdings auch noch ein junger Mann (Sohn???)
In der Küche werkelt seine Frau. 

Hier herrscht Gemütlichkeit.
Freundlich, ruhig, unaufdringlich, immer bereit auf Wünsche einzugehen.
Keine verdammte Hetze beim Eintritt: "Was trinken sie?"
Aber warum sage ich das.
Das nenne ich immer den "Friesischen Charme"
Den aber finde ich hier immer vor.
Es sei denn, es sind "Zugeroaste" Wirte, aber die kennt man sofort raus.

Die Speisenkarte hat sich, gegenüber den Vorjahren, etwas verkleinert.
Leider.
Es gibt z. B.  keine Lammhaxe mehr.
Beim Fleisch, nur neben dem Zeug vom Schwein was sich Schnitzel nennt,  Rumpsteak.
Und das war es auch schon.
Dafür aber Graugans und Lammkohlrouladen.
Man kann auch damit leben.

Also wir bestellten und bekamen.
Einen milden Weisswein (0,25) zu 5,50€
Ein Flens (0,4) zu 3,80€
Salatteller zu 3,80 . Genug und gemischt. 

Zuerst aber, als amuse, ein Glas mit etwas Kürbiskremsuppe mit Kokosmilch.
War gut, nur zu wenig. War ja auch nur als Appetitanreger gedacht. ( Gerhard, du Vielfrass) 

Seelachsfilet zu 11,50€
Zwei Stück panierten Fisch. 
Als Garnitur ein paar Scheiben Rote Beete und eine Zitronenpresse.
( mein alter Kritikpunkt. Hier war sie die Presse. Man musste nicht die Finger zu Hilfe nehmen)

Frische Scholle zu 14,50€
Scholle ohne Gräten, in Butter gebraten. 
Garnitur gleich wie vorher.

Dazu für beide eine Schüssel Bratkartoffeln.
Zu Bratkartoffeln braucht man hier im Norden kein Wort sagen. 
Immer erstklassig.
 (jedenfalls wenn man bei einem Einheimischen essen geht!) 

Es gab nichts zu sagen.
Schweigend wurde gemampft.
Auch noch als der Bauch weh tat.
Darum waren die nachträglichen  Schimmel Aquavits mehr als gerechtfertigt.
Ach ja die kosten: 2,40€ das Stück.
Warum ich keinen bestellten Insel Aquavit bekam, weiss ich nicht.
Aber egal.
Wenn das Essen geschmeckt hat, die Atmosphäre stimmte, dann soll das eben so gewesen sein.

Wir waren zufrieden.
Werden wieder kommen.
Junge was willst du denn noch  mehr?..






Montag, 4. September 2017

Eidersperrwerk, Aussichtspavillon


Das Wetter ist gut.
Die Sonne nicht zu heiss, leichter Wind.
Was macht man?
Na, man fährt mal eben zum Eidersperrwerk.
Seehunde schauen.
In das schäumende Wasser blicken.
Seinen Gedanken nachhängen.
Und, Hunger bekommen.

Da dieses Gefühl vielen überfällt die am Sperrwerk rum hängen, hat vor über 40 Jahren ein kluger Mann einen Kiosk dort gebaut.
Da dazu ein riesiger Parkplatz gehört, er auch noch Tische und Bänke hin gestellt hat, und vor allem so klug war eine Toilettenanlage zu installieren, war die Gelddruckmaschine für ihn in Betrieb genommen.
Dieser Mann  war nicht nur klug, nein auch reell.
Denn das was  er anbot und bietet ist gut und preiswert.
So kommt es, das dort pausenlos gegessen und getrunken wird.
Seit ein paar Jahren hat er auch auf der Nordseite ein Restaurant erbaut,  aber die Einheimischen und Kenner bleiben hier auf der Südseite.

Zuerst einmal die Toiletten. 
Trotz der unverhältnismässigen grossen Benutzerzahl, ist sie immer pieksauber.
Es steht ein Teller für ein Trinkgeld dort.
Der ist meist voll mit Münzen. 
Man weiss das eben zu schätzen.

Das alles ebenerdig ist zwar klar, aber trotzdem sollte erwähnt werden, das 1-2 Stufen am Eingang sind. 
Rollstuhlfahrer haben es innen schwer durch die Enge zu kommen.
Ach ja, ich vergass zu erwähnen, das man nicht nur aussen, mit Selbstbedienung, was schnabulieren kann, auch drinnen sind Tische und Bänke mit  Aussicht auf die Eider vorhanden.

Innen kommt auch eine Dame zum bedienen.
Insgesamt schmeissen den ganzen Laden, einschl. des  Verkaufs der diversen Artikel, 3 Personen.

Viele Durchreisende nehmen hier noch ein Andenken, eine Zeitung oder auch was deftiges aus der Fleischtheke mit nach Hause.
Der Renner hier ist natürlich ein Fischbrötchen.

Da alle Gerichte, die dort verzehrt werden, frisch gemacht werden, braucht man einige Minuten. 
Mir kommt dieses immer sehr gelegen. 
Ich warte gern aufs Essen wenn es denn erst zubereitet wird.

Die Auswahl ist....... wenig? Nein, eigentlich genug.
Es ist ja kein Speiserestaurant, sondern ein Imbiss.
Wenn auch groß und gehoben.
Der Umsatz hier an einem Tag ist der Traum eines jeden Restaurantbesitzers.
Ob Labskaus, Salate, Fisch, Matjes, Schnitzel 
(immer mit den jeweiligen Beilagen) oder Kaffee und Torte, alles das was man gern hat ohne Ansprüche an ein "Menü" zu stellen, gibt es dort.
Natürlich auch alles trinkbare.
Die Qualität ist gut, der Geschmack ist nun eine persönliche Sache, die Menge ausreichend.
Was mir  persönlich fehlte, war Salz und Pfeffer auf den Tischen.
Sicher hätte ich was bekommen. 
Nur schüchterne Menschen wie ich, fragen nicht gerne nach.

Preise?
Das teuerste Gericht: grosses Krabbenbrot mit Spiegelei zu 15,90€
Aber auch:
Aal in Gelee mit Bratkartoffeln zu 12,90€
Schollenfilet mit Bratkartoffeln zu 9,80€
Currywurst mit Pommes Frites zu 5,20€
Schnitzel mit Pommes Frites zu 9,50€

Die Getränke etwas gehobener.
0,33 Flenz zu 2,50€

Aber alles noch zu normalen Preisen.

Es lohnt sich also dort mal zu halten, oder, wenn man zu Gast in SPO ist, sich mal aus der Dunstwolke der Touristen zu entfernen.
Netter Ausflug und gleichzeitig die Kasse schonend.

Kleiner Tip noch.
Fährt man etwa 1 km weiter ins feindliche  Ausland, ins Dithmarschende Land hinein, findet man rechts und links der Strasse grosse Gemüsebauern wo man seinen Bedarf an frischem  Gemüse decken kann.
Sehr bei der Heimreise zu empfehlen.

Ach ja.
Es geht auch etwas ruhiger.
Auf der Nordseite bietet sich auch ein Restaurant an. 
Der gleiche Besitzer.
Mehr Auswahl an warmen Essen. 
Vor allem mehr Fisch im Angebot.
Oder aber, ein paar hundert meter weiter, die "Mahre"
Kleine Gerichte, zivile Preise, was zum entspannen im Katinger Watt.
Auch nicht schlecht.

Also, Eiderstedt hat nicht nur Abzocke sondern durchaus auch was für den normalen sterblichen .




Freitag, 1. September 2017

Eiderstedt, De Kohstall


Wieder mal auf Eiderstedt.
Ab und zu gehen wir auch mal essen.
Je nach Laune und Kassenstand.
DAS musste ich erwähnen, weil es Menschen gibt die nicht nach dem Geld schauen müssen.
Wir gehören nicht dazu, darum ist auch unsere Auswahl der Lokale einem bestimmten Preisniveau zuzuordnen. 

Da ist hier zum Beispiel "De Kohstall"
Das Restaurant ist ein ehemaliger Bauernhof.
Zwar vor über 10 Jahren umgebaut, aber der langgezogene Raum zeigt noch die ehemalige Funktion des Stalles.
Zusätzlich hat man noch eine Ferienwohnung und auch Zimmer mit angebaut.
Das ganze liegt, ja wo?
Das ist der Knackpunkt.
In der Nähe von Garding, gehört aber zu Poppenbüll. Irgendwo an einer Strasse. Zum Glück ist es auf allen Zufahrtsstrassen mit Hinweisschildern gut ausgeschildert.

Das Restaurant selbst hat einen grossen Parkplatz, einen netten Garten mit Bestuhlung und einen Seerosenteich.
Da hier Ruhe selbstverständlich ist, ist es ein idealer Ort um mal Pause zu machen.
Barrierefrei und genügend Platz zwischen den Tischen für Rollstuhlfahrer ist auch da. 

An der Wand links, wenn man eintritt, zuerst Produkte zum mitnehmen.
Marmeladen (in einer Vielzahl die selbst ich nicht kenne) 
Wurst, Schinken und Käse.
Vor allem aber selbst gemachter Kuchen (Torten)
Im Ernst, der Versuchung zu widerstehen bedarf es schon sehr viel Standhaftigkeit. 
Dabei kann man alles auch noch mitnehmen.
Firlefanz für  Touristen fehlt auch nicht.
Dann kommt die Theke und anschliessend die Küche.
Hier wird gewerkelt.
Es steht schon in der Karte das man Geduld haben sollte.
Für mich genau richtig. Denn etwas aufwärmen kann ich selber. Hier wird noch selbst gekocht.
Zeit? Ach Zeit hat zwar jeder Mensch. Nur die meisten bilden sich ein etwas zu versäumen. 
Im übrigen habe ich Urlaub und bin nicht auf der Flucht.
Gespräche am Nachbartisch sind nicht erquickend, da wir das Platt der Einheimischen nicht verstehen . (Leider!!!!) 

Der Raum ist einfach möbeliert.
Holzmöbel rustikal, sauber, auf den Tischen Salz und Pfeffermühle. (Sogar das Salz war Himalayasalz!) und das obligatorische Totenlicht. 
Wurde aber bei uns nicht angezündet. Gott sei Dank. 
Der Service nicht aufdringlich.
Man kann sich in Ruhe setzen ohne belästigt zu werden.
An den Friesischen Charme haben wir uns gewöhnt.  
Hat was für sich.

Doch nun zum Essen und den Getränken.
Holsten Pils 0,4l zu 3,90€ 
Der Service frug mich, ob es ein grosses sein soll. 
0,4l scheint hier das Mass der Dinge zu sein. 
Nun gut, wir sind nicht in Bayern.
Weinschorle zu 3,70€ . Auch gut. Wasser war genug drin. 
Die zwei Linie Aquavits zu je 2,90€ waren schon ok.
Das Essen selber?

Vorspeise:
Rinderboullion zu 4,50€ 
Die Boullion war gut. Im Teller. Sehr gut sogar. Mit Klösschen, Griessnockerln und Juliettgemüse. 
Schmackhaft und nicht aus der Tüte.  Nett fand ich noch das beigelegte Brot.

Hauptgericht: 
Salzkartoffeln 
(in einer extra Schüssel. Das ich das noch erleben darf)
3 Stück Rinderleber. Unpaniert. Belegt mit geschmelzten Zwiebeln. Daneben eine richtige Portion grüne Bohnen, bedeckt mit dicken Scheiben eines  gebratenen Apfels. 
Über alles gute Butter und falls die nicht reichen sollte, noch eine Sauciere voll extra dazu. 
Preis: 12,90€

Hätten wir gewusst was da auf uns zukam, wäre die Suppe nie geordert worden.
Vor allem aber, es schmeckte.
Kein nachwürzen erforderlich.
Keine aufdringliche Drängelei oder etwas anbieten durch den Service. Im übrigen, eine Dame.
Und nun das beste.
Küche ganztägig geöffnet!
Also, mein Herz was willst du mehr?
Der Fuffziger wurde von mir gern bezahlt.

Fazit:
Sollte jemand auf Eiderstedt den gekünstelten Mief in den Touriebuden mal satt haben, fahrt doch  mal die paar Kilometer in die Botanik.
Ihr werdet sehen.
Es gibt überall besseres als in SPO selbst.
Und preiswerter.