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Sonntag, 17. Januar 2016

Lam: Stöberl


Abends.
Hunger.
Lam.
Dunkle Gasse.
Hallo. Da hinten ist ja Licht.
Wo Licht ist, ist Wärme.
Wo Wärme ein Herd oder Ofen.
Wo ein Herd, was zum mampfen.
Also hin.

Parkplatz neben dem Haus.
Auch dunkel.
Wenn wir gewusst hätten , das am nächsten Tag in der Zeitung stand: " wieder in der Rosengasse ein PKW verkratzt" würden wir vielleicht dort nicht geparkt haben.

Aber das wussten wir da noch nicht.

An der Tür ein Schild: "Ab 19 Uhr geschlossene Gesellschaft"

Beim Eintritt wurden wir darauf hingewiesen.
War in Ordnung so.
Bis dahin waren wir sicher mit unserem Essen fertig.
Warum nachfolgende Gäste gleich wieder, noch an der Tür, hinauskomplimentiert wurden, blieb uns aber ein Rätsel.
Ein einmal weggeschickter Gast kommt nie wieder.
Ich jedenfalls nicht.

Der Eingang ist barrierefrei.
Hunde habe Eintrittserlaubnis.

Der Gastraum  selbst in dem  mir nun langsam vertrauten Stil:
 "Bayrisches Wirtshaus"
War immer so.
Bleibt auch so.
Na, im Grunde gefällt es mir ja auch.
(Muss es ja wohl auch, wenngleich....)

Stofftischdecken (oh, Wunder), Blümeken, Kerze, Streuer.
Der ganze Bimbamborium dessen was man meint auf einen Tisch stellen zu müssen.
Holzbänke mit (dünnen) Auflagen.
An der Stirnseite die Vorbereitungen für ein abendliches Buffet.
Störte nicht und war uns ja auch angekündigt.

Vorab die doofe Frage nach Getränken .
Wie immer.
Speisekarte sehr vielseitig.
Für mich eigentlich immer ein Warnsignal.
Aber es hielt sich in Grenzen.

Der angestellte Service durchaus sehr höflich und zuvorkommend.
Leider war die Chefin nicht annähernd so freundlich.
Auch wenn man sich mit der Präsentation von  Kärtchen für das Buffet beschäftigt, sollte man den Gästen ein freundliches Willkommen schenken.
Da sie uns nicht bediente, war es uns ganz recht von einer Angestellten betreut zu werden.

Bestellung:
Leberknödelsuppe.
Es war keine Suppe, sondern eine Brühe.
War in Ordnung.
Die Leberknödel waren gross.
Das war aber auch das einzige.

Was mich hier störte, und das zog sich den ganzen Abend hin, war:
Qualität war gut.
Präsentation ebenso.
Durchaus alles mit viel Mühe zubereitet und angerichtet.
Nur eine Kleinigkeit fehlte beim gesamten Essen.
Der Geschmack.

Ich spreche hier nicht von Salz.
Es ist doch so einfach Speisen zu würzen.
Man muss sich nur einmal die Mühe nehmen und sein eigenes Essen selbst kritisch probieren.
In die Suppe kann man getrost in dieser Jahreszeit gefriergetrocknete Kräuter geben.
Eine Pommes kann ruhig fettig sein.
Etwas Salz aus der Mühle und vielleicht was Paprikapulver darüber gestreut  bewirken Wunder.

Pfeffer muss gemahlen werden.
Aus der grossen Tüte ist es kein Gewürz, sondern nur eine Täuschung.
Denn Pfeffer hat ätherische Öle und die werden erst beim mahlen frei gesetzt.
Sollte man mal vor dem servieren probieren.

Doch ich hatte ja noch mein Hauptgericht.
Spiess mit Medaillons, Gemüse und Fritten.
Da eine zusätzliche Sauce in einem extra Gefäss gereicht wurde, hat es mich nicht gestört das alles auf einem Teller gereicht wurde.

An sich nicht schlecht.
Auch vom Preis und der Menge vollkommen in Ordnung.
Nur........siehe oben.
Sagen wir es mal höflich: Alles Geschmacksneutral.
Leider.
Schade.

Der bestellte und servierte Weißwein war in Ordnung.
Auch der Preis.

Toiletten in Ordnung.
Sie befinden sich ebenerdig, den langen Flur entlang, hinter der Rezeption.
Muss man wissen!!!

Wir waren satt.
Bewertung von mir?

Ach ja.
Noch einmal hierhin?
Ja, aber nur wenn ich sehr grossen Hunger habe und mein Kühlschrank leer ist.
Es sei denn, man beschäftigt sich dort mal mit dem Thema Gewürze und Geschmack.
Denn alles andere passte ja.





Freitag, 15. Januar 2016

Bad Kötzting: Hotel Zur Post


Nun bin ich ja seit einiger Zeit in Bayern.
Neue Familie.
Und nun hatte eine Enkelin, Geburtstag.
Wir wurden zum Abendessen eingeladen in das
Hotel "Zur Post" in Bad Kötzting.
Da bot sich wieder einmal für mich die Gelegenheit alles mit den Augen des "alten Restaurantkritikers" zu sehen.

Ich kannte das Hotel schon von einem früheren Besuch 
(vor Jahren) der mich damals nun nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hingerissen hatte.

Doch was war, liegt hinter uns.

Pünktlich waren wir da.
Es sind, wenn man von hinten das Hotel anfährt, eigentlich genügend Parkplätze im Hof vorhanden.
Sollten.
Aber vor dem Haus gibt es auch noch welche.
Lohnt also mal dort bei Bedarf zu schauen.

Das Haus selbst ist Behindertengerecht.
Keinerlei Tritte oder Stufen stören am Hintereingang.
In der Gaststube selbst auch genügend Freiraum für Rollstuhlfahrer.

Hunde stellen kein Problem dar.

Derbe Holztische empfangen einem.
Ein grosser Kachelofen strömt Wärme aus.
Eine Gaststube eben, wie man sie in Bayern erwartet.

Auf den Tischen das Ortsübliche.
Blümeken, Kerze und die obligatorischen Pfeffer- und Salzstreuer von Anno Tubak.

Getränkekarten wurden gereicht.
Die sofortige Frage nach einem Getränk.
Wann wird man das mal abschaffen und warten bis ich weiss was ich denn essen möchte.
Denn erst dann weiss ich auch, was ich trinke.
Aber das werde ICH wohl nicht mehr erleben.

Der von mir georderte trockene Weisswein kam. 
Sogar die Frage nach der Rebsorte wurde gestellt.
Da war ich richtig baff.
Und als der Wein noch gut temperiert war, genügend Säure (Riesling) hatte, war die Welt für mich schon in Ordnung.

Mein Essenswunsch war zuerst eine Rindsbrühe mit Leberflädle.
Sehr gut im Geschmack.
Das Wurzelgemüse noch bissfest und vor allem keine aus der Tüte, sondern handgemacht.

Danach einen Chefsalat mit Putenstreifen.
Ich wollte, wie früher fotografieren, verkniff es mir aber in Angesicht meiner neuen Familie.
Aber, er sah nicht nur gut aus, er war es auch.
Und als die Bedienung, unaufgefordert auch noch eine vernünftige Pfeffermühle auf den Tisch stellte, ich mich mit dem Rücken an den warmen Kachelofen lehnen konnte, war ich mit mir und dem Hotel zufrieden.

Auf dem Teller war, neben dem obligatorischem Salat, auch noch gekochte Eier, Schinken und Käse.
Alles bekam seinen Pfiff durch das  wirklich gut abgeschmeckte Dressing welches auch noch in genügender Menge vorhanden war.

Hier zu Lande sagt man: Passt.

Über den nachfolgenden Espresso sage ich kein Wort.
Es war eben ein Deutscher Espresso.

Ich war zufrieden, hoffe auch meine Gastgeber mit mir.

Was ich so auf den anderen Tellern sah, war ansprechend.
Alle lobten zwar, aber da habe ich so meine eigenen Vorstellungen.
Darum sagen wir mal auch hier: Passt.

Der Abend ging zu Ende.
Alle, und auch ich, waren sehr zufrieden.

Bis jetzt, klare Empfehlung für dieses Haus.

Nun, irgendwann mal, müssen alle Hippie auch mal Pipi machen.

No problemo.
Dachte ich.

Gut ausgeschildert der Weg zu den Toiletten.
Oder sagen wir lieber, der Abstieg.

Es geht tief hinab in den Keller.
Sehr tief.
Zwar eine helle und gut ausgebaute Treppe, doch  für manchen Zeitgenossen, wie mich z.B., eine Katastrophe.

Runter kam ich ja noch.
Der Drang war eben gross genug, aber rauf..........
Die Toiletten selbst in einem exellenten Zustand.
Modern und sauber.

Nur die verd. Treppe wieder rauf.
Gott sei Dank war das Geländer sehr stabil.

Ich weiss nicht, ob es auch Toiletten im Erdgeschoss gibt.
Ausgeschildert sind sie nicht.
Gefragt habe ich aber auch nicht!!!!!!!!
Ältere oder Behinderte können da in den Keller nicht runter bzw. wieder rauf.
Also Omis, bitte vorher abdichten.

Wenn es  oben auch Toiletten gibt, ist alles paletti.
Nur liebe Leser, bitte vorher mal nachfragen.

Wenn nicht, draussen am Baum pieseln ist auch nicht die feine Art.
Also....
Nicht mehr hingehen?
Ist auch nicht die Lösung, denn das Essen selbst, war ein Wiederkommen wert.

So schloss mein Besuch mit einer kleinen Unsicherheit.

Diese werde ich aber noch klären.
Versprochen.