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Samstag, 26. Dezember 2015

Der heilige Abend...


Weihnachten  ist nun mal das Fest der vollen Töpfe und der fetten Braten.
Was dann noch an Lücken im Magen ist, wird eben notdürftig mit Gebäck aufgefüllt.
Die Hauptsache ist, das noch Lücken für die Getränke bleiben.

So habe ich es in meiner Erinnerung.
Auch das man schon lange vorher meinte:
"Diesmal aber nicht.
Ich werde dieses mal an meine Figur denken."

Diese frommen Wünsche hatte und habe ich auch immer.

Nur...........


Doch lassen wir das Thema Feiertage.

VOR  den eigentlichen Festtagen liegt ja noch der "Arbeitstag"
Heiliger  Abend.

Da gab und gibt es traditionsgemäss in den einzelnen Regionen immer das gleiche.
Regional verschieden.
Ich kenne es immer mit Kartoffelsalat und Würstchen.

Gut, es gab auch mal Ausrutscher um das Schema zu durchbrechen, z.B. "Flattermänner", aber das war dann wirklich nur mal die Ausnahme.

Nun bin ich ja hier im Bayrischen Wald.
Nach meinen Informationen war (ist) hier Sauerkraut mit was "Wurscht" der gängige Standard.

Warum nicht.
Mag ich gern.
Es kommt ja auch immer auf die Qualität und Schmackhaftigkeit der Wurscht an.
Und die ist hier um vieles !!!!! besser als in der Aachener Gegend.
Vor allem kauft man hier diese Dinge noch beim Metzger ein und nicht in den Massenabfertigungstempeln mit ihrer schematisierten Fabrikware.

Der bewusste Abend kam.
Etwas irritiert schaute ich, ohne aber nach zu fragen, 
als "mei Wei" am Morgen einen Sack Zwiebeln anschleppte.
Die wurden dann geschält und zerteilt.
Einen "Hordentopf" voll.

Dazu eine Plastikwanne, voll, mit extra vom Metzger angefertigten rohen
 "Schweinswürsteln"

Die Zwiebeln wurden dann verbessert mit:
Wasser, Essig, Lorbeerblättern, Zucker, Brühwürze, Majoran, Öl und Pfeffer.
Letzterer in richtiger Dosis aus der Mühle.
Alles in der gefühlsmässigen automatischen Handwiegemenge in den Kübel.
Also, nach Schnauze.
Das alles wurde dann zum kochen gebracht.

Auf mein dämliches Gesicht hin wurde mir erklärt:
Das ist Fränkisch und nennt sich  "Saure Zipfel"
Wäre in dieser Familie zum Heiligen Abend Tradition.
Also, lass jucken.
Mich kann nichts mehr erschüttern.

Ich hatte den Namen zwar schon gehört, aber noch nie gegessen.
Im innersten dachte ich mir:
Mit diesen Mengen Zwiebeln im Bauch kann man nur mit weit offenem Fenster schlafen.
(Was sich im Nachhinein als nicht zutreffend erwies)

Der Abend kam.
Die Familienmitglieder fanden sich ein.

Das Essen auf den Tisch.
Dazu  Bauernbrot
Punsch fehlte nicht. 
(Den braucht man, um den Geschmack ab und zu zu neutralisieren. Bei dem Pfeffer !)

Also......... Ich muss sagen.
Es war so gut, das ich am 1. Weihnachtstag, des abends um 24 Uhr meinte:
Da ist ja noch was im Kessel, das könnte man doch gut warm machen.
( was auch gemacht wurde)

Ich fand das Essen toll.
Nach den Süssigkeiten eine willkommene Abwechslung.

Für mich wieder einmal der  Beweis.
Es muss nie was gutes, besonderes oder teures sein.
Gute handwerkliche  Lebensmittel.
Eine Frau die " würzen" kann
Gesund, bodenständig und richtig " guat"

Danke an "mei Wei"
Haste toll hin bekommen.

Wie sagt man hier?
Passt.